Veröffentlicht am 29. Juli 2022

Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli 2022

Hep can’t wait“- Hepatitis kann nicht warten.

Der Welt- Hepatitis -Tag, der jährlich von der „World Hepatitis Alliance“ und in Deutschland von der „Deutschen Leberhilfe e.V.“ ausgerichtet wird, ist ein weiterer Aktionstag, den wir in unserem Pflegeblog vorstellen. Das internationale Motto lautet „Hep can’t wait“ – Hepatitis kann nicht warten.

Ein Tag, der auf eine Erkrankung als „Bedrohung für die öffentliche Gesundheit“ aufmerksam machen soll.- alle 30 Sekunden stirbt ein Mensch an einer Hepatitis-bedingten Krankheit! Die WHO fordert alle Länder auf, zusammenzuarbeiten diese Krankheit bis 2030 zu beseitigen¹.

Der medizinische Fachbegriff „Hepatitis“ leitet sich von dem griechischen Wort „Hepar“, zu Deutsch „Leber“, ab und bezeichnet eine akute Entzündung der Leber. Die Entzündung kann durch eine Infektion mit bestimmten Viren oder auch durch Bakterien, Parasiten oder Giften (zum Beispiel durch Alkoholmissbrauch) verursacht werden².

Bei einer Virushepatitis unterscheidet man in fünf Hauptstämme A, B, C, D und E. Die Viren gehören also unterschiedlichen Virusfamilien an und sind nicht miteinander verwandt. Nicht nur die Übertragungswege und die Erkrankungsformen der verschiedenen Hepatitisviren unterscheiden sich,³ sondern auch die Schwere und der Verlauf der Krankheit sowie die geografische Verteilung und die Behandlungs- bzw. Präventionsmöglichkeiten.

 

Hepatitis A wird meist durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen und heilt häufig ohne Folgen aus.

→ Impfung verfügbar.

 

Hepatitis B ist die am weitesten verbreitete Infektionskrankheit und wird durch Blut und/oder Sexualkontakte übertragen. Sie geht vor allem bei Kindern häufig in eine chronische Form über, die schwere Leberschäden verursachen kann. Eine komplette Heilung ist derzeit noch nicht möglich, die Kontrolle der Viruslast schon.

→ Impfung verfügbar. Die Hepatitis-B-Impfung schützt indirekt auch vor dem Hepatitis-D-Virus, da dieses gleichzeitig mit Hepatitis B auftreten kann.

 

Hepatitis C wird ebenfalls durch Körpersäfte übertragen.

→ Gegen Hepatitis C gibt es noch keinen wirksamen Impfstoff, doch durch Medikamente ist die Infektion mittlerweile heilbar⁴.

 

Hepatitis D ist die schwerste Form der chronischen Virushepatitis, da im Verlauf ein besonders hohes Risiko für Leberzirrhose und Leberkrebs besteht. Sie tritt nur im Zusammenhang mit Hepatitis B auf.

→ eine Hepatitis-B-Impfung schützt also auch hier. Ein Kombinationsimpfstoff gegen Hepatitis A und Hepatitis B gewährleistet einen langfristigen Schutz vor allen drei Lebererkrankungen.⁵

 

Hepatitis E wird wie Hepatitis A meist durch Nahrungsmittel oder verunreinigtes Wasser übertragen. Bei Schwangeren und älteren Menschen werden schwere Verläufe beschrieben, die zum Tod führen können. Neben der Leberentzündung stehen oft neurologische Symptome im Vordergrund.

→ In China gibt es einen Impfstoff, der in Europa nicht zugelassen ist⁶. (“Hepatitis: eine unterschätzte Krankheit mit hoher Dunkelziffer”)

 

Von den fünf bekannten Hepatitis-Viren sind Hepatitis B, C und D-Viren die gefährlichsten. Sie können zu einer chronischen Erkrankung führen und sind langfristig für Leberzirrhose und Leberkrebs verantwortlich⁷. Chronische Hepatitis-B- und -D-Infektionen lassen sich mit Medikamenten, die die Virusvermehrung unterdrücken, gut behandeln.

Laut WHO-Angaben von 2021 sind 296 Millionen Menschen von chronischer Hepatitis B und 58 Millionen Menschen von chronischer Hepatitis C betroffen. Der Leiter der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte „Über 350 Millionen Menschen haben chronische Hepatitis, schätzungsweise 80 Prozent von ihnen haben keinen Zugang zur benötigten Versorgung!“
Mit Impfungen, diagnostischen Tests und Medikamenten hätte man bis 2030 schätzungsweise 4,5 Millionen vorzeitige Todesfälle in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen verhindert. Derzeit haben nur 42 Prozent der Kinder weltweit Zugang zur Geburtsdosis des Hepatitis-B-Impfstoffs.⁸

Mit vermehrten Aufklärungskampagnen möchte man die Gesellschaft weltweit dazu ermutigen, sich testen und impfen zu lassen. In Deutschland beispielsweise ist dies seit dem 1. Oktober 2021 möglich. Der Test ist für alle Bundesbürger ab 35 Jahren in der Hausarztpraxis im Rahmen einer Gesundheitsuntersuchung verfügbar.

Das Ziel der WHO, mit einer globalen Strategie Hepatitis B und C bis zum Jahr 2030 einzudämmen muss weiterverfolgt werden.

 

Viele Grüße aus dem Referat Pflege

 


Quellen:

World Hepatitis Alliance – Kampf für eine Welt ohne Virushepatitis

¹ Am Welt-Hepatitis-Tag ruft die WHO dazu auf, die Krankheit bis 2030 zu eliminieren – Vereinte Nationen – Regionales Informationszentrum für Westeuropa (unric.org)

² Chronische Virushepatitis – infektiologikum.de

³ Arten der Hepatitis – infektiologikum.de

Startseite – Welt-Hepatitis-Tag (welthepatitistag.info)

Hepatitis D (deutsche-leberstiftung.de)

RKI – RKI-Ratgeber – Hepatitis E

Hepatitis: eine unterschätzte Krankheit mit hoher Dunkelziffer (gesundheitsforschung-bmbf.de)

Am Welt-Hepatitis-Tag ruft die WHO dazu auf, die Krankheit bis 2030 zu eliminieren – Vereinte Nationen – Regionales Informationszentrum für Westeuropa (unric.org)

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