Veröffentlicht am 18. Oktober 2024

Der Tag der Menopause, 18. Oktober 2024

Initiiert wurde der Tag 1984 durch „The International Menopause Society“ (IMS) in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation WHO.
In Deutschland erleben in diesem Moment ca. neun Millionen Frauen ihre Menopause. Der Eintritt in die Menopause oder auch „Wechseljahre“ ist ein natürlicher Prozess im Leben einer Frau. Ab dem 40. Lebensjahr beginnt der Körper sich hormonell umzustellen. Dazu durchläuft er, in einem Zeitraum von ungefähr 7,4 Jahren verschieden Phasen:

  • Phase 1: Prämenopause
  • Phase 2: Perimenopause
  • Phase 3: Menopause
  • Phase 4: Postmenopause

Mögliche körperliche und psychische Beschwerden

Wann die Wechseljahre beginnen und wie lange sie dauern, kann man nicht genau vorhersagen. Das ist von Frau zu Frau unterschiedlich und der Beginn und die Dauer der einzelnen Phasen ist ebenfalls individuell und verschieden. All diese Phasen bringen jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Vielzahl charakteristischer Symptome mit sich.  Anhand dieser, von der Patientin geschilderten Symptome,  kann der Arzt oder die Ärztin die aktuelle Phase meist gut bestimmen.

Zu den Symptomen zählen körperliche Beschwerden wie

  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche,
    • Schlafstörungen trotz hoher Müdigkeit,
    • Gelenkschmerzen,
    • trockene Haut und Schleimhäute,
    • urologische Beschwerden,
    • Herz- und kardiovaskuläre Beschwerden.

    Es treten aber auch psychische Beschwerden, wie zum Beispiel

    • erhöhte Sentimentalität,
    • Angstzustände,
    • Reizbarkeit,
    • Depression und Stimmungsschwankungen auf.

Forschungsergebnisse

Die Beschwerden der Frauen, die in der Menopause auftreten, sind, trotz offensichtlicher Symptomatik medizinisch kaum erklärbar.. Mehr als 50 % der Frauen im mittleren Lebensalter leiden erheblich darunter. In einer Studie der Wake Forest School of Medicine in North Carolina wurde herausgefunden, dass die Symptome im Schnitt etwa 7,4 Jahre anhalten und etwa 4,5 Jahre bestehen. Am längsten halten sie bei afroamerikanischen Frauen an, am kürzesten bei Chinesinnen.

Die Wake Forest School of Medicine in North Carolina-Forschungsrichtung ist sehr wichtig. Die Erkenntnisse tragen dazu bei, dass Ärzte und Ärztinnen ihre Patientinnen immer besser über den Eintritt in die Wechseljahre informieren und perspektivisch auf die zu erwartenden Symptome und Begleiterscheinungen vorbereiten können.

Denn jede dritte Frau leidet durch die Hormonschwankungen erheblich, manchmal jahrelang. Hier können verschiedene Therapien hilfreich sein. Egal ob Hormonersatztherapie oder eine rein pflanzliche Therapie. Eine fundierte Aufklärung und Diagnostik ist die Grundlage, um eine entsprechende, angepasste Behandlungsentscheidungen zu treffen.

Die gute Nachricht ist, dass der weibliche Organismus auch wieder zur Ruhe kommt, wenn er sich neu eingependelt hat und für die Frau damit ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Weitere Informationen rund um das Thema Menopause finden Sie unter:

Schweizerische Menopausengesellschaft, Wechseljahre – Aufklärung Wissen Zusammenhänge (meno-pause.ch)
Welt-Menopause-Tag (FR/LU) – HÔPITAUX ROBERT SCHUMAN (hopitauxschuman.lu)
Kostenfreies Webinar am Tag der Menopause von wexxeljahre
Menopause Yoga zum Welt Menopause Tag 2024 | Ayursana Ayurveda &
Weltmenopausentag 2024 (uni-jena.de)

Der Welt-Menopause-Tag ist auch ein Anlass, den Focus wieder verstärkt in Richtung Gender-Health-Gap zu lenken.

„Gender-Medizin“:

„Gender-Medizin – oder präziser: geschlechtsspezifische Medizin – ist die Berücksichtigung des Geschlechts bei Diagnose und Therapie in allen Fächern der Medizin und hoffentlich demnächst auch bei der Prävention. Dabei ist Gender ein Begriff, der ursprünglich für das soziale und nicht für das biologische Geschlecht eines Menschen reserviert wurde. Inzwischen hat sich aber die Bezeichnung Gender-Medizin durchgesetzt – vielleicht sogar ein Plus für die Beachtung der Tatsache, dass soziale und psychosoziale Komponenten wie Erziehung, Kultur, Rollenzuschreibung, Tradition und Lebensstil einen starken Einfluss auf Gesundheit und Krankheit haben können und vom biologischen Geschlecht oft schwer zu trennen sind“.

Das Geschlecht macht den Unterschied. Fachbeitrag von Prof. Dr. med. Gabriele Kaczmarczyk:
(https://www.aerztinnenbund.de/downloads/3/FR.Gendermedizin.pdf)
Prof. Dr. med. Gabriele Kaczmarczyk ist Fachärztin für Anästhesiologie und Vizepräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB).

„Männer sind vom Mars und Frauen von der Venus“ (1992) ist ein Buch des amerikanischen Autors und Beziehungsberaters John Gray .
Männer und Frauen sind nicht nur anders gebaut, es gibt neben den unterschiedlichen Körperformen und Geschlechtern auch Unterschiede zu Organen, Gefäßen und für jede einzelne Körperzelle.

Frauen haben zwei X-Chromosome, Männer haben ein X- und ein Y-Chromosom. (“Vererbung monogener Störungen – Vererbung monogener Störungen – MSD …”) Das männliche Y-Chromosom verschwindet mit zunehmendem Alter des Mannes aus seinen Zellen.

Überall auf der Welt leben Frauen länger als Männer [Ortiz-Ospina & Beltekian 2018]: Möglicherweise ist das bei der Frau doppelt vorhandene X-Chromosom daran nicht ganz unbeteiligt. Denn die genetischen Informationen sind doppelt vorhanden und können so mögliche Genmutationen und Defekte des anderen X-Chromosoms ausgleichen. Dies ist bei Männern nicht der Fall. Das männliche Y-Chromosom hingegen verschwindet mit dem Alter. Das stellten britische Forschende im Jahr 1963 fest. Die Lebenserwartung der Frauen liegt in Deutschland bei 83,4 Jahren, Männer werden durchschnittlich nur 78,4 Jahre alt.

Frauen und Männer zeigen unterschiedliche Symptome bei gleicher Erkrankung

Frauen und Männer zeigen häufig unterschiedliche Symptome und brauchen bei gleichen Erkrankungen individuelle Therapien. Bei einem Herzinfarkt beispielsweise leiten die Nervenfasern des Herzens den Schmerz bei Frauen und Männern unterschiedlich, was unter Umständen eine „Fehldiagnose“ bedeuten kann, bzw. wird der Herzinfarkt nicht erkannt.

Männer- und Frauen-Medikamente?

Es gibt nicht nur in der Diagnostik und Symptomatik Unterschiede. Auch bei Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten. Damit ein Arzneimittel für Frauen und für Männer geeignet ist, müssen beide Geschlechter in der Studie untersucht werden. Frauen werden häufig erst in einem späteren Verlauf der Studien zugelassen. Ein Grund dafür ist der Contergan Skandal in den 1950er- und 1960er-Jahren. „Danach wurden Frauen zum Schutz des ungeborenen Lebens lange Jahre von Medikamentenstudien ausgeschlossen.“ (“Gendermedizin: Unterschiede von Frauen und Männern – München Klinik”)

Fazit: Männer und Frauen sind verschieden! Die Gendermedizin muss zukünftig stärker berücksichtigt und hier mehr geforscht werden, so dass alle Geschlechter von einer besseren, individuellen Versorgung profitieren können.. Ab dem Jahr 2025 gilt eine neue Approbationsordnung, die geschlechtsspezifische Unterschiede in den Lehrplänen des Medizinstudiums verankert.

Viele Grüße aus dem Referat Pflege!


 

Quellen:

Weltmenopausentag 2024 (uni-jena.de)

Gendermedizin: Unterschiede von Frauen und Männern (muenchen-klinik.de)

Über uns – PTAheute

Warum leben Frauen länger als Männer? | Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns (mpg.de)

Österreichische Apothekerkammer: Wechseljahre Phasen Symptome

Medikamentenwirkung bei Frauen und Männern | BARMER

Willkommen – Deutsche Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin e.V. (DGesGM) – Für alle Interessierten der Gendermedizin

Gendermedizin: Ungleichbehandlung ist besser | BARMER


[1] Home – International Menopause Society (imsociety.org)

[1] World Health Organization (WHO)

[1] Menopause – Menopause Gesellschaft (menopause-gesellschaft.de)

[1] Duration of Menopausal Vasomotor Symptoms Over the Menopause Transition | Gynecology | JAMA Internal Medicine | JAMA Network

[1] Gender Health Gap: Was ist das schon wieder? – DocCheck

[1] John Gray (American author) – Wikipedia

[1] Gendermedizin: Unterschiede von Frauen und Männern (muenchen-klinik.de)

[1] Warum Männer früher sterben: Studie liefert erste eindeutige Beweise | National Geographic

[1] Warum leben Frauen länger als Männer? | Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns (mpg.de)

[1] Medikamentenwirkung bei Frauen und Männern | BARMER

[1] Gendermedizin: Unterschiede von Frauen und Männern (muenchen-klinik.de)

[1] Gendermedizin: Ungleichbehandlung ist besser | BARMER

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