Veröffentlicht am 14. Februar 2025

Qualifikationsmix in der Pflege. Ein Modell für die Zukunft?

Der demografische Wandel, steigende Pflegebedürftigkeit und Fachkräftemangel sind nur einige der Faktoren, die eine nachhaltige und effiziente Pflegeversorgung erschweren. Eine Lösung, die zur Verbesserung der Qualität und Effektivität der Pflege beitragen kann, ist der sogenannte Qualifikationsmix.

Was versteht man unter einem Qualifikationsmix?

Um der steigenden Komplexität der Pflegebedürfnisse gerecht zu werden und die unterschiedlichen Pflegebedarfe der Patienten besser erfüllen zu können, setzt man auf den sogenannten „Qualifikationsmix“. Das bedeutet, dass ein Pflegeteam mit unterschiedlichen Ausbildungen und Qualifikationen zusammengestellt wird, um verschiedene Kompetenzen und Fachkenntnisse in einem Team zu vereinen.

Vorteile des Qualifikationsmixes

  • Optimierte Patientenversorgung: Pflegekräfte kombinieren verschiedene Fachkenntnisse, um die Versorgung optimal an den individuellen Bedarf der Patienten oder Bewohner anzupassen.
  • Bessere Arbeitsbedingungen: Verstärkte Teamarbeit fördert die berufliche Entwicklung, da innerhalb des Teams verschiedene Arbeits- und Tätigkeitsfelder aufeinandertreffen. Die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams fördert den Austausch und die gegenseitige Unterstützung unter den Pflegekräften, was die Arbeitsbelastung reduziert.
  • Weiterentwicklung der Fachkräfte: Beschäftigte erhalten Einblick in die unterschiedlichen Versorgungs- und Verantwortungsbereiche, der sich im Team befindlichen Berufsgruppen und können so ihre Fähig- und Fertigkeiten erweitern oder verbessern.
  • Flexibilität für Arbeitgeber: Durch das Zusammenstellen und Vorhalten eines interdisziplinären Pflegeteams, welches bedarfsgerecht eingesetzt werden kann, kann der Arbeitgeber/die Einrichtung besser auf unterschiedliche Anforderungen reagieren.

Expert:innenpapier des Deutschen Pflegerats

Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat das neue Expert:innenpapier „Einflussebenen und Empfehlungen für einen bedarfsgerechten Qualifikationsmix“ vorgelegt. Ziel ist es, die Qualität, Effizienz und Effektivität der pflegerischen Versorgung nachhaltig sicherzustellen und zu verbessern.i

Projekt „360° Pflege – Qualifikationsmix für den Patienten“

Ein weiteres wichtiges Projekt wurde von der Robert Bosch Stiftung unter dem Titel „360° Pflege – Qualifikationsmix für den Patienten“ initiiert. Hier untersuchten rund 40 Experten mit Praxiserfahrung  die professionelle Pflege in Deutschland und damit den Alltag mehrerer Millionen Beschäftigter und Betroffener unter die Lupe und entwickelten praxisnahe Lösungsansätze. Alle Projektergebnisse mit zahlreichen Downloads und Materialien sind auf der Webseite www.qualifikationsmix-pflege.de abrufbar.

Entscheider und Verantwortliche haben somit praktische Unterstützung und konkrete Erfahrungsberichte an der Hand, um den Qualifikationsmix im eigenen Haus in Angriff zu nehmen“. (https://www.bibliomed-pflege.de/sp/artikel/36666-qualifikationsmix-fuer-eine-zukunftsfaehige-pflege)ii

Fazit

Der bedarfsgerechte Qualifikationsmix ist ein sehr guter Ansatz, um die Pflegeversorgung in den unterschiedlichen Sektoren langfristig auf einem qualitativ hohen Niveau zu halten. Auch kritische Faktoren wie zum Beispiel dem steigenden Pflegebedarf und dem demografischen Wandel, von dem auch die Pflege massiv betroffen ist, kann man zuversichtlicher entgegentreten. Von der Effizienz und der qualitativ hochwertigen Versorgung und Pflege profitieren nicht nur Patienten und Bewohner, sondern auch die Beschäftigten und die Arbeitgeber, für die dieses Modell eine Bereicherung ist. iii, iv

Viele Grüße aus dem Referat Pflege!


 

Quellen:

i Tagesspiegel Background, Gesundheit & E-Health, Briefing 30.01.2025
ii Qualifikationsmix für eine zukunftsfähige Pflege
Startseite – 360° Pflege und 485_17-2018-02-07_RBS_Broschuere_360°_Pflege_A4_WEB_ES.pdf
iii Qualifikationsmix ist ein kluger Kompromiss | Hogrefe

iv Demografischer Wandel Pflege – Pflegenot Deutschland

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