Veröffentlicht am 6. Mai 2022

„Ich pflege wieder, wenn …“ – Potenzialanalyse zur Berufsrückkehr und Arbeitszeitaufstockung von Pflegefachkräften

Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland lag Ende 2019 bei rund 4,13 Millionen Menschen. Die Prognose von Statista, dass die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland im Jahre 2060 auf 4,53 Millionen steigt, wiegt schwer auf dem Pflegesektor, denn es herrscht bereits jetzt ein Ungleichgewicht zwischen Pflegepersonal und den zu Pflegenden. Personalmangel in der Kranken-, Alten- und Behindertenpflege, nicht zuletzt durch den demografischen Wandel bedingt, begleitet seit Jahrzehnten die Branche. Leider hat sich die Situation durch 2 Jahre Corona-Pandemie zusätzlich verschärft. Immer mehr Pflegekräfte wollen den Beruf verlassen¹.

„Im Jahresdurchschnitt 2020/2021 fehlten über 17.000 Fachkräfte in der Altenpflege und über 14.000 Fachkräfte der Gesundheits- und Krankenpflege. Dies waren gleichzeitig die zwei Berufe, die bundesweit von allen Berufen die größten Fachkräfteengpässe aufwiesen“².

Beruflich Pflegende wünschen sich Maßnahmen, die deutlich spürbare Veränderungen herbeiführen.

Um die „Berufsflucht“ einzudämmen, hat die Politik auf Bundes- und Landesebene an vielen Stellschrauben gedreht, um Verbesserungen für beruflich Pflegende zu erreichen und dem Pflegenotstand entgegenzuwirken³. Jedoch: Eine signifikante Aufwertung des Berufsbildes wurde noch nicht erreicht. Dieses Stimmungsbild wurde in einer bundesweiten Befragung von Pflegekräften, die die Arbeitskammer des Saarlandes in Kooperation mit der Arbeitnehmerkammer Bremen und des Instituts Arbeit und Technik Gelsenkirchen durchgeführt hat, eingefangen. Dazu wurden im Herbst 2021 bundesweit Pflegekräfte aus dem Bereich der Langzeit- und Krankenpflege nach ihrer Bereitschaft zur Stundenerhöhung oder zum Wiedereinstieg und dem dabei gezeigten Engagement, gewünschten Wiedereinstiegsbereichen und -Voraussetzungen per Online-Fragebogen befragt. Neben den Schwerpunkten, Forderungen wie gute Personalbemessungsinstrumente, einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag, ausreichend hohe Investitionszuschüsse für die Einrichtungen, Verbesserung der Fortbildungschancen, angemessene Bezahlung und Wertschätzung, ging es auch um Mitbestimmung und bessere Arbeitsbedingungen. Körperliche und seelische Belastungen der Pflegekräfte sind sehr hoch.⁴

Die ganze Studie können Sie hier nachlesen:

 

Viele Grüße aus dem Referat Pflege


Quellen:

¹ Pflege in Deutschland – Zahlen und Statistiken | Statista
² KOFA Kompakt 10/2021: Pflegeberufe besonders vom Fachkräftemangel betroffen – Institut der deutschen Wirtschaft (iwkoeln.de)
³ Pflegepersonaluntergrenzen im Krankenhaus – Bundesgesundheitsministerium
Arbeitsbedingungen in der Pflege und im Krankenhaus – Hans-Böckler-Stiftung (boeckler.de)

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