Veröffentlicht am 4. März 2022

Internationaler Frauentag 2022: Ein Großteil der Beschäftigten ist weiblich!

Im Gesundheitswesen ist die Mehrzahl der Beschäftigten weiblich. Gesundheitssysteme sind stark auf die Arbeit von Frauen angewiesen, egal ob sie als Ärztinnen, Krankenschwestern, Hebammen oder Angestellte, die in den damit verbundenen Gesundheitsberufen tätig sind.

Pflege ist weiterhin Frauensache!

Bereits im Jahr 2017 widmeten die Vereinten Nationen den internationalen Frauentag dem Thema der sich (auch für Frauen) wandelnden Arbeitswelt unter dem Motto „Planet 50-50 bis 2030“. Dieses Motto sollte die Forderung nach echter Gleichstellung spätestens im Jahr 2030 ausdrücken. Außerdem sollte es weltweit Menschen für die wirksame Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung gewinnen. Insbesondere das Ziel der Geschlechtergleichstellung wurde dabei betont, dass alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen soll. Laut Dr. Zsuzsanna Jakab, von der WHO-Regionaldirektorin für Europa, ist das Gesundheitswesen einer der wichtigsten Arbeitgeber für Frauen und der richtige Ort, in puncto Geschlechtergerechtigkeit einen Anfang zu machen.

Laut Artikel 2 des Grundgesetzes sind Männer und Frauen gleichberechtigt. Davon spüren die Frauen in der Pflege gar nichts.

Die Frauen, die in der Pflege arbeiten, werden häufig benachteiligt. Beim Lohn, bei den Aufstiegsmöglichkeiten, der Altersabsicherung und bei den Arbeitszeitmodellen. Der Anteil der Frauen, die in der Pflege arbeiten beträgt 80 Prozent. Die Hauptarbeitslast wird also nach wie vor von Frauen getragen. Frauen, die Enormes in diesem Beruf leisten. Diese Leistung spiegelt sich allerdings nirgendwo wider, weder in der Bezahlung noch bei der Rente und schon gar nicht bei der Anerkennung und Wertschätzung des Berufsfeldes in der Gesellschaft.

Bundesweit verdienten Frauen im Jahr 2020 rund 18 Prozent weniger als Männer.

Auch in den Pflegeberufen variieren wie in vielen anderen Berufen die Löhne zwischen Frauen und Männern. Der sogenannte unbereinigte „Gender Pay Gap“ lag im Jahr 2020 in Deutschland bei rund 18% (Saarland: 20%). Dabei gibt es in den Branchen Unterschiede. Im Jahr 2018 lag die Differenz zwischen Männern und Frauen bei der Betrachtung der Bruttostundenlöhne im Gesundheits- und Sozialwesen im Saarland sogar bei 28,2%.

Laut Statistischem Bundesamt gehen die Gehaltsunterschiede zu 71 Prozent auf strukturelle Gründe (häufigere Erwerbsunterbrechungen, mehr Teilzeit, weniger Führungspositionen) zurück. Das übrige Drittel der Gehaltsunterschiede lässt sich nicht auf strukturelle Gründe zurückführen. Dieser bereinigte Gender Pay Gap lag im Jahr 2020 immerhin noch bei rund 6 Prozent für alle Branchen – ein Gehaltsunterschied also, der sich nicht ohne weiteres erklären lässt. Für die Pflege berechnet das Statistische Bundesamt den bereinigten Gender Pay Gap nicht ausdrücklich.

Zwischen Alten- und Krankenpflegekräften gibt es, mal abgesehen von den Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland, auch erhebliche regionale Entgeltunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Es zeigt sich ein deutliches Lohngefälle zwischen den beiden Bereichen. Das mittlere Bruttoentgelt vollzeitbeschäftigter Fachkräfte in der Krankenpflege lag 2019 mit 3.539 Euro pro Monat über dem für alle Fachkräfte (3.140 Euro). Das mittlere Bruttoentgelt vollzeitbeschäftigter Altenpflegefachkräfte war mit 3.034 Euro hingegen um einiges geringer.

Auch in diesem Jahr macht die Arbeitskammer zusammen mit der Netzwerkstelle Frauen im Beruf (FiB) in Kooperation mit dem DGB Rheinland-Pfalz/Saarland eine Veranstaltung zum internationalen Frauentag, um sich dafür einzusetzen, dass Frauen weiter in den Fokus bei der Erwerbsbeteiligung gerückt werden.

Am 8. März 2022, findet von 11:00 bis 14:00 Uhr, in der Reichsstraße Saarbrücken, ein „Outdoor-Talk“ statt. Unter dem Motto „Wandel ist weiblich“ sind alle Leserinnen eingeladen, der Veranstaltung beizuwohnen.

Über die FIB

Zusammen mit den Partner/innen des „Zukunftsbündnisses Fachkräfte Saar“ wurde 2017 die Netzwerkstelle „Frauen im Beruf“ (FiB) geschaffen. Sie hilft in Fragen der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit bzw. bei Gründungsfragen als Netzwerkorganisatorin und Ansprechpartnerin verschiedener Akteur/innen. Die FiB ist bei der Arbeitskammer des Saarlandes angesiedelt und wird durch das Wirtschaftsministerium sowie über das europäische EFRE-Programm gefördert.

Ansprechpartnerin bei weiteren Fragen zur FiB oder zu der Veranstaltung: Mechthild Kartes.
Mechthild Kartes ist Diplom-Pädagogin. Sie bringt ein breites Erfahrungsspektrum zu den Themen Frauen, Beruf und Existenzgründung mit.

Wir wünschen viel Spaß bei der Veranstaltung!

Viele Grüße aus dem Referat Pflege

Mehr zum Thema: Gender Pay Gap – Statistisches Bundesamt (destatis.de)

Quellen:

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