Veröffentlicht am 17. Februar 2023

Pflegefachtag „Häusliche Pflege durch pflegende Angehörige“ – Podiumsdiskussion über ein herausforderndes Thema

Um eines der herausforderndsten Themen unserer Gesellschaft ging es vergangenen Freitag bei uns in der Arbeitskammer des Saarlandes. Gemeinsam mit der KAB Trier haben wir am 10. Februar den Pflegefachtag „Häusliche Pflege durch pflegende Angehörige“ ausgerichtet.

Im Saarland gibt es zurzeit etwa 70.500 Pflegebedürftige, Tendenz steigend. Davon wird der größte Teil, etwa 40.000 Pflegebedürftige, zu Hause von Angehörigen ohne Unterstützung eines Pflegedienstes gepflegt und versorgt. Mit Unterstützung eines Pflegedienstes werden ca. 10.000 Pflegebedürftige in der Häuslichkeit betreut und versorgt.

Pflegebedürftigkeit ist unabhängig vom Alter eines Menschen

Manchmal ist der Prozess schleichend, oftmals aber entsteht die Pflegesituation recht plötzlich. Gerade dann ändern sich die Lebensumstände für die Beteiligten oft gravierend. Oftmals ergeben sich viele Fragen gleichzeitig.

    • Wie und in welchem Umfang erhalte ich eine Freistellung vom Beruf?
    • Ist die häusliche Pflege möglich?
    • Soll oder muss es doch eine (teil-)stationäre Pflege sein?
    • Wo bekomme ich finanzielle Unterstützung und in welcher Höhe?
    • Wie finde ich einen geeigneten Fahrdienst?

Wir haben hierzu einen Flyer aufgelegt mit dem Titel „Pflegefall akut“. Hier finden sich nützliche Informationen z.B. zum Pflegezeitgesetz aber natürlich auch die Telefonnummern der Pflegestützpunkte.

Eines bleibt

Für die Pflege zu Hause durch Angehörige ist eine ausreichende Finanzierung meistens nicht gewährleistet, auch nicht mit Blick auf eine längere Reduzierung von Arbeitszeiten. Das Pflegezeit- und das Familienzeitgesetz müssen deshalb überarbeitet, vereinfacht und zusammengelegt werden.

Und…

Wer stationär in einer Pflegeeinrichtung aufgenommen wird, muss im Saarland durchschnittlich rund 3.000 Euro monatlich aus eigener Tasche bezahlen. Der durchschnittliche Eigenanteil für einen Pflegeheimplatz ist innerhalb eines Jahres um rund 330 Euro gestiegen. Damit zog das Saarland an Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg vorbei, die bislang noch teurer waren.

Pflege darf nicht arm machen

Pflege darf aber nicht arm machen oder durch Übernahme der Pflege von Angehörigen den Arbeitsplatz gefährden. Hier ist aus Sicht der Arbeitskammer des Saarlandes eine wirkliche Reform der Pflegeversicherung und der Finanzierungsmöglichkeiten im häuslichen Umfeld zwingend erforderlich.

Weitere Publikation und Informationen in Sachen Pflege findet Ihr hier www.arbeitskammer.de/pflege

Viel Grüße aus dem Referat Pflege!

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