Veröffentlicht am 1. April 2021

#pflexit – Ein Berufsstand am Ende seiner Kräfte

Durch die Corona-Pandemie ist die Belastung in der Pflege signifikant gestiegen. Pflegekräfte und Ärzte arbeiteten oft bis zur Erschöpfung. In den Hochzeiten der Pandemie wurde sogar das Arbeitszeitgesetz ausgehebelt und die Ruhezeiten reduziert, um die Versorgung sicherzustellen.

Viele hatten kaum Schlaf durch den Wechseldienst. Die Eindrücke und Emotionen ließen das Einschlafen nicht ohne Weiteres zu. Maximale Anspannung – Menschenleben retten um jeden Preis, arbeiten rund um die Uhr, über die eigenen Grenzen weit hinaus – bis irgendwann selbst die robusteste Pflegekraft nicht mehr kann.

Viele in der Pflege Beschäftigte fragen sich, wie das alles weitergehen soll. Ob und wie lange sie noch durchhalten. Die Belastung war vorher schon hoch genug. Chronischer Fachkräftemangel, unattraktive Arbeitsbedingungen, fehlende Wertschätzung, unangemessene Bezahlung. Nach einen Jahr Pandemie ist kein Ende in Sicht! Durch die Coronakrise kamen hochtraumatische Erfahrungen, physische und psychische Grenzsituationen, sowie maximale körperliche Belastung zur sowieso schlechten Ausgangssituation dazu.

Das halte ich bis zur Rente eh nicht mehr durch, ich kann ja jetzt schon nicht mehr“

– ein Satz, den man nur allzu oft hört in der Branche!

Im Moment halten die Pflegekräfte inne. Die bewegenden Ereignisse im Zuge der Pandemie waren für einige einfach Zuviel. Andere überdenken grundsätzlich den Ausstieg aus der Pflege. Sie machen sich Sorgen, was die Zukunft und die Entwicklung des Berufstandes anbelangt. Sie nicht das Gefühl wertgeschätzt noch gehört zu werden! Personal ist immer noch knapp. Keine rosigen Aussichten auf bessere Arbeitsbedingungen. Attraktive Anreize, gute Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie eine tätigkeitsadaptierte Bezahlung – Fehlanzeige!

Das genaue Gegenteil ist der Fall.

Nach einer Studie des Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) denkt knapp ein Drittel der Pflegebeschäftigten über einen Ausstieg aus dem Beruf nach. Eine voranschreitende Entwicklung, die aufgehalten werden muss.

Für alle, die sich für das Thema „Pflexit“ interessieren: In der nächsten Ausgabe der AK-Konkret wird ein ausführlicher Artikel dazu erscheinen.

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