Pressemitteilung der Arbeitskammer: Arbeitskammer fordert Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz gegen Gefährdungen für die psychische Gesundheit
Wiederholt melden Krankenkassen gestiegene Krankmeldungen aufgrund psychischer Störungen. Aktuell berichtet die DAK eine Zunahme von 54 % in den vergangenen zehn Jahren. Auf diese Entwicklung weisen die Ergebnisse von Befragungen von Beschäftigten sowie Personal- und Betriebsräte durch die Arbeitskammer des Saarlandes schon seit Jahren. „Wir fordert erneut gezielte Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz, um Gefährdungen für die mentale Gesundheit von Beschäftigten zu vermeiden“, sagt Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes.
Die Arbeitgeber sind gesetzlich aufgefordert, die Arbeitsbedingungen dahingehend zu überprüfen, ob sie sich auch negativ auf die mentale Gesundheit auswirken können. Dennoch sind nur 30 % der Betriebe dieser Aufforderung in Gänze nachgekommen. So das Ergebnis der letzten Betriebs- und Personalrätebefragung aus 2019. Die Beratungsanfragen von Beschäftigten bei der Arbeitskammer des Saarlandes legen dazu nahe, dass in vielen kleinen und mittleren Betrieben weder eine gezielte Beurteilung der Arbeitsbedingungen noch eine Ermittlung wirksamer Arbeitsschutzmaßnahmen erfolgt. „Wir fordert daher, die Zahl der Betriebsbegehungen durch die zuständige Überwachungsbehörde, das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz, zu erhöhen“, so Zeiger.
An vielen Arbeitsplätzen fehlt es an Maßnahmen, um z.B. der Zunahme von Arbeitspensum und Zeitdruck entgegenzuwirken. „Auch die Führungskultur in den Betrieben muss auf den Prüfstein, denn auch vom Führungsverhalten hängt ab, ob die Arbeitsbedingungen gut oder schlecht sind. Die Führungskräfte können Teil des Problems aber auch Teil der Lösung sein. Gute Arbeitsorganisation, sachgerechte Kommunikation und vor allem Wertschätzung der Arbeitsleistung tragen langfristig zum Betriebserfolg und zur Beschäftigtengesundheit bei“, so Zeiger abschließend.