Pressemitteilung der Arbeitskammer: Zeit für gute Arbeit, Zeit für Dich! Forderungen der Arbeitskammer zum Internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai
Der 12. Mai ist der internationale Tag der Pflegenden. Die Arbeitskammer des Saarlandes nimmt diesen Tag zum Anlass, um ihre Forderungen der professionellen Pflege an die Politik zu bekräftigen. „Brennende Themen sind nach wie vor fehlende Instrumente einer bedarfsangerechten Personalbemessung, schlechte Arbeitsbedingungen, fehlende Wertschätzung und mangelnde Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten“, erklärt Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes. Aber es gibt Ansatzpunkte für Politik und Arbeitgeber, die Arbeitsbedingungen spürbar zu verbessern – mit verlässlichen Dienstplänen, weniger starrem Schichtbetrieb, einem Recht auf Freistellung zur Teilnahme an Fort- und Weiterbildung und einer am Bedarf orientierten Personalbemessung. Hierdurch kann zudem zusätzliches Personal gewonnen und damit weitere Verbesserungen umgesetzt werden.
Die Anfang Mai veröffentlichte Studie, „Ich pflege wieder, wenn…“ hat gezeigt, dass deutschlandweit rund 300.000 Berufsaussteiger und Teilzeitbeschäftigte zurückkehren bzw. ihre Stunden aufstocken würden, das aber an Bedingungen knüpfen. Dabei fordern sie an erster Stelle die Einführung einer angemessenen, am tatsächlichen Pflegebedarf ausgerichteten Personalbemessung – sowohl für die Krankenhäuser als auch die stationäre und ambulante Langzeitpflege. „Mit Sorge betrachten wir daher die Diskussion um die PPR 2.0, auf die Pflegekräfte im Krankenhausbereich seit Jahren drängen und die – trotz Koalitionsvertrag – womöglich nicht eingeführt werden soll. Die Regelung darf als sehr gute Übergangslösung nicht unter die Räder kommen. Das wäre in der jetzigen Situation das absolut falsche Signal“, sagt AK Geschäftsführerin Beatrice Zeiger.
„Im Gesundheitswesen und der Pflege wird immer von hoher Qualität und hohen Qualitätsstandards gesprochen. Bei hohen Qualitätsansprüchen benötigt es ebenfalls eine höhere Anzahl an Personal, verbunden mit verlässlichen Dienstplänen. Dadurch kann ein personeller Ausfall besser kompensiert werden“, sagt Zeiger. Auch der starre Schichtbetrieb ist für einige Pflegekräfte – mit Blick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie – ein Ausschlusskriterium. „Ein attraktiver Arbeitgeber muss berücksichtigen, dass Pflegekräfte auch andere Aufgaben und Bedürfnisse haben als den Beruf“, erläutert die Geschäftsführerin.
Darüber hinaus bedarf es einer entsprechend auskömmlichen besseren Bezahlung. Und im Bereich Fort- und Weiterbildungen braucht es attraktive Karrierewege. Pflegekräfte sind gerne bereit Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen aufzunehmen. Dies zeigt sich auch durch die langen Anmeldelisten für Angebote im Bereich der Pflege. Oft kommt es allerdings vor, dass Beschäftigte kurzfristig absagen müssen, weil sie hierzu durch Personalausfall beim Arbeitgeber gezwungen sind. „Hier muss die Politik die Arbeitgeber in die Pflicht nehmen, damit Pflegekräfte ein Recht auf Freistellung zur Teilnahme an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen erhalten“, so Beatrice Zeiger abschließend.
Link zur Studie: Arbeitskammer des Saarlandes | Umfrage „Ich pflege wieder, wenn…“
Hintergrund: Der Internationale Tag der Pflege wird am 12. Mai begangen, dem Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale. Sie war eine der Begründerinnen der modernen westlichen Krankenpflege. Die Einführung von Pflegestandards, deren Vermittlung in Schule und Praxis und somit auch die Anerkennung als ordentliche Berufsausbildung – insbesondere für Frauen – basieren zu großen Teilen auf der Arbeit dieser Pionierin im 19. Jahrhundert.
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