Veröffentlicht am 17. Juli 2020

Social Distancing und häusliche Pflege passen nicht zusammen

Social Distancing bedeutet: räumliche und physische Distanzierung. Es sollen demnach soziale Kontakte gemieden werden, um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

In der Pflege ist Körperkontakt unvermeidlich, sei es beim Anziehen oder Waschen. Viele ältere Personen sind auf die Hilfe von ambulanten Pflegediensten und Betreuungskräften angewiesen, um Ihren Alltag zu Hause bewältigen zu können.  Der tägliche Besuch des ambulanten Pflegedienstes ist oft ihr einziger sozialer Kontakt.

Ambulante Pflegedienste stehen derzeit vor ganz neuen Herausforderungen. Ihr Job ist es jeden Tag hinaus zu fahren, in fremde Wohnungen zu gehen und dort die Menschen zu waschen oder ihnen beim Anziehen zu helfen.
Es geht um lebenswichtige Aufgaben am Menschen selbst. Ohne die Hilfe von ambulanten Pflegediensten werden z.B. manche Katheter oder Verbände nicht gewechselt. Die stationären Pflegeeinrichtungen waren auch vor der Corona-Krise bereits überwiegend ausgelastet und haben in der kritischen Phase keine Klienten mehr aufgenommen. Es bleibt die Pflege von zu Hause aus.

Meist wissen die Pflegekräfte gar nicht, ob ihr Patient infiziert ist. Sie gehen damit jeden Tag auch ein gesundheitliches Risiko für sich selbst ein. Die Einhaltung von Hygienemaßnahmen ist daher unverzichtbar.

Plötzlich einen Angehörigen alleine pflegen

Angehörige wollen und müssen zum Beispiel ihren Partner oder ein Elternteil pflegen, da sie im Home-Office oder gar in Kurzarbeit sind. Ein ambulanter Pflegedienst kann helfen, fällt aber derzeit auch oft weg. Die meiste Zeit des Tages sind sie auf sich alleine gestellt.

Die regionalen Pflegestützpunkte können hier Angehörigen helfen, oder auch Pflegelotsen, im eigenen Betrieb. Gerne hilft auch die Beratungsstelle der Arbeitskammer in solchen Fragen weiter.
Je nach Pflegeaufwand und -intensität sind Angehörige damit vor neue Herausforderungen gestellt. Bei Menschen mit Demenz beispielsweise ist es zusätzlich schwierig die neue Situation zu erklären.

Für die pflegenden Angehörigen sind nun Hygienemaßnahmen von großer Bedeutung. So vermeiden sie, sich selbst zu infizieren und selbst zur übertragenden Person zu werden. Meist werden ältere Menschen gepflegt, die eh schon zur aktuellen Risikogruppe gehören. Das liegt vor allem an einem schwächeren Immunsystem, Vorerkrankungen und dem höheren Alter.

Unser 4. Pflegefilm „Häusliche Pflege bietet Entlastung“

In den Spots der aktuellen Pflegekampagne „Ich bin eine*r von rund 18.000“ werden saarländische Pflegebeschäftigte bei der Arbeit gezeigt und kommen selbst zu Wort. Sie machen auf die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Alten- und Krankenpflegekräfte aufmerksam. Dabei fordert die Arbeitskammer des Saarlandes bessere Arbeitsbedingungen.
Weitere Infos zur Online-Pflegekampagne

Zum AK-Themenportal Pflege

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