Veröffentlicht am 16. Februar 2024

Tod und Sterben in der Pflege

Zum Berufsalltag in der Pflege gehört „Tod und Sterben“ leider dazu. Als Lerngegenstand in der Ausbildung zur Pflegefachperson gesetzlich verankert, werden Auszubildende von Anfang an mit dem Thema konfrontiert.

Der Tod und das Leben gehören in Kliniken, Pflegeinrichtungen oder auch im Ambulanten Dienst, aber auch im privaten Bereich eng zusammen

Patienten sterben. Entweder plötzlich und unerwartet oder sie erliegen einer manchmal langen, beschwerlichen Krankheit. Andere wiederum wissen ihre Diagnose, kennen die unausweichliche Prognose, leben so gut und lange, wie es eben geht. Mit all diesen unterschiedlichen Gegebenheiten werden Menschen, die in der Gesundheitsbranche tätig sind, konfrontiert.

Damit man damit umgehen kann, werden theoretische und praktische Lerninhalte in der Ausbildung vermittelt

Wie man Menschen begleitet, die sterben, wie man mit deren Familien, Angehörigen und Freunden interagiert. Wie man den letzten Weg würdevoll und so angenehm wie möglich für die betreffende Person gestaltet, wie Sterbebegleitung funktioniert. Das lernt man theoretisch in der Schule, im „Praktischen“ auf einer Station oder in einer Einrichtung. Für diese Aufgaben wird Fachwissen aus der Thanatologie*, der Wissenschaft, die sich mit den Ursachen und Umständen des Todes beschäftigt, theoretisch und praktisch vermittelt.

Die Pflege während des Sterbens und nach dem Tod gehört zum Beruf

Der Umgang mit dem Tod ist immer wieder belastend, kann aber erlernt werden. Man „gewöhnt“ sich während der Ausbildung und mit zunehmenden Berufsjahren daran, dass Patienten sterben. Mit der Zeit wird man routiniert, lernt auch für sich passende Strategien zu entwickeln, um mit der Situation umzugehen.

Wichtig ist dabei vor allem, Achtsamkeit und Eigenwahrnehmung als Mittel und Stärkung zur Selbstreferenz. Sterbebegleitung, Versorgung der Sterbenden, Gespräche mit Angehörigen von Verstorbenen zu führen, auch der gesamte Leidensweg eines Patienten kann sehr belastend sein. Besonderes wenn es außergewöhnliche Umstände sind wie zum Beispiel ein qualvoller Tod, der Tod junger Menschen oder der Tod von Kindern. Solch ein Erlebnis ist oft schwer zu bewältigen und: man kann auch mal an seine persönlichen Grenzen kommen. Die Pflegefachkraft kann es in solchen Fällen nicht ganz vermeiden, dass man das Erlebte ein Stück weit mit nach Hause nimmt, aber auch dafür entwickelt man mit der Zeit Strategien und Wege, um mit dem Erlebten umzugehen.

Darüber hinaus gibt es in den Kliniken und Einrichtungen immer häufiger Angebote zur Supervision und Seelsorge, aber auch zur Resilienz. „Um den Pflegenden weitere Unterstützung geben zu können, gibt es seit dem 26.05.2020 eine telefonische, psychologische Nothilfe, die von dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) initiiert wurde. Pflegekräfte können 30-minütige Slots für ein Beratungsgespräch buchen. Über 100 Psychotherapeut: innen bieten ihre Dienste unentgeltlich und ehrenamtlich an.“ Psychotherapeutische Betreuung für Pflegekräfte (medirocket.de)

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: Psychotherapeutische Betreuung für Pflegekräfte (medirocket.de)

Viele Grüße aus dem Referat Pflege!

* Begriffsdefinition Tod – via medici (thieme.de)


Quellen:

Wissenswertes zum Tod (bibliomed-pflege.de)

Tod und Sterben als existentielle Erfahrungen in der Pflegeausbildung – die Perspektive der Pflegelehrenden (bsz-bw.de)

46. Pflege des sterbenden Menschen – Pflegepädagogik – Georg Thieme Verlag

Umgang mit Sterben und Tod in der Pflege: Tipps für Pflegende | Medela DE (medelahealthcare.com)

Trauma, Spiegelneurone und Achtsamkeit in der Psychotherapie | SFU Forschungsbulletin

Zusammenarbeit mit ärztlichen Kollegen in Bezug auf sterbende Patienten (uni-freiburg.de)

Auf dieser Webseite werden Cookies eingesetzt. Nähere Informationen über die Verwendungszwecke, die Art der erhobenen Daten sowie über die Möglichkeiten der Erhebung Ihrer Daten zu widersprechen, erhalten Sie hier: Datenschutzerklärung

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen