Pflege hat ein Recht auf Freizeit – auch und gerade im Schichtdienst
Schichtdienst – ein Arbeitszeitmodell, das unweigerlich mit allen Pflegeberufen verbunden ist. Es wird an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr gearbeitet. Selbst bei ambulanten Pflegediensten gibt es mindestens einen nächtlichen Bereitschaftsdienst. Da sind die freien Tage viel wert.
Die Arbeit im Schichtdienst ist notwendig, aber anstrengend. Wie anstrengend ist individuell unterschiedlich. Es gibt Pflegekräfte, denen ein bestimmter Dienst leichter fällt. Frühdienst scheint am beliebtesten zu sein, der Nachtdienst wird von vielen weniger gern gemacht. Dann gibt es Pflegekräfte, die sich freuen, wenn sie viele Spätdienste haben.
Wenn durch Krankheit Personal ausfällt, muss für Vertretung gesorgt werden, denn die Arbeit in pflegerischen Bereichen kann nicht liegen bleiben. In solchen Fällen werden Kollegen gebeten, an freien Tagen einzuspringen. Als Ausgleich bekommen sie, im besten Fall an anderen Tagen frei oder können sich die ungeplanten Stunden auszahlen lassen. Trotzdem führt das Einspringen zur Umplanung des Privatlebens, was unweigerlich Stress verursacht.
Jüngere Kollegen sagen mittlerweile häufiger „Nein“ zum Einspringen. Sie sorgen damit besser für sich und ihre Bedürfnisse, was in der heutigen Zeit bitter nötig ist. Denn durch die zunehmende Arbeitsbelastung werden Ruhepausen immer wichtiger, um nicht selbst auszubrennen. Resilienz heißt hier das Stichwort. Rechte werden vehementer eingefordert. Dazu gehören auch Rechte bezüglich Arbeitszeiten.
„Ich bin eine*r von rund 18.000“ lautet die aktuelle Pflegekampagne der Arbeitskammer. In insgesamt sechs Spots werden Pflegebeschäftigte bei der Arbeit gezeigt und kommen selbst zu Wort. Sie machen auf die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Alten- und Krankenpflegekräfte aufmerksam. Dabei fordert die Arbeitskammer des Saarlandes bessere Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege.