Pressemeldung der Arbeitskammer zur IAB-Studie:
Enormes Fachkräftepotenzial in der Pflege liegt auch im Bereich der Berufsrückkehrer und der Pflegekräfte in Teilzeit. Die Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind alarmierend.
„Um im Saarland bis 2035 bis zu 8000 Vollzeitstellen in der Altenpflege neu- oder nachzubesetzen, müssen wir allerdings an einigen Hebeln mehr ansetzen. Sonst ist das Ziel nicht zu erreichen“, sagt Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes.
„Ausbildung und Qualifizierung sind dabei natürlich enorm wichtig. Auch ohne die Anwerbung ausländischer Fachkräfte wird es nicht gehen. Ein enormes Potential steckt aber auch bei den Berufsrückkehrern und Pflegekräften in Teilzeit“, so Zeiger.
Das ergibt die bundesweite Studie „Ich pflege wieder, wenn…“, die die Arbeitskammer gemeinsam mit der Arbeitnehmerkammer Bremen und dem Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen im vergangenen Jahr vorgestellt hat. Dabei gaben knapp 50 Prozent der befragten Teilzeitpflegekräfte an, sie wären bereit, ihre wöchentliche Arbeitszeit zu erhöhen – um 10 Stunden im Mittel. Gut 60 Prozent der „ausgestiegenen“ Pflegekräfte wären bereit zu einer Rückkehr im wöchentlichen Umfang von im Mittel von 30 Stunden.
Ganz klar war aber auch:
Sie tun das nur, wenn sich wesentliche Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern. Doch was muss sich ändern, damit Pflegekräfte wieder in ihren Beruf zurückkehren oder ihre Arbeitszeit erhöhen?
Neben einer besseren Bezahlung und einer besseren Personalbemessung sind den Pflegekräften verlässliche Dienstpläne enorm wichtig. Denn die ermöglichen eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf und reduzieren damit das so häufige Rufen aus dem Frei. Auch die mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte ist ein starker Kritikpunkt der Pflegekräfte.
Beide Punkte sind zentrale Themen beim AK-Pflegeforum am Mittwoch, 25. Januar, ab 14.30 Uhr in der Arbeitskammer des Saarlandes. In zwei Workshops zu den Themen „Führungskultur“ und „Verlässliche Arbeitszeiten“ bietet die AK den Teilnehmenden aus der Pflege, der Ärzteschaft, der Wissenschaft und der Politik die Möglichkeit, Probleme und Herausforderungen darzustellen, Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln und zu diskutieren.
Abschließend werden Workshop-Ergebnisse zusammentragen und gemeinsam mit Vertretern der Landesregierung, der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sowie Beschäftigten und Akteuren im saarländischen Gesundheitswesen diskutiert.
„Wir wollen damit einen weiteren Beitrag dazu leisten, den Pflegeberuf wieder attraktiv zu machen“, so Zeiger abschließend.
Mehr Infos zum Pflegeforum unter www.arbeitskammer.de/pflegeforum