Veröffentlicht am 14. April 2023

AK-Analyse: Ergebnisse der Befragung von Pflegediensten zur Situation der ambulanten Pflege

Im Saarland wurden 2021 insgesamt 12.568 pflegebedürftige Menschen von ambulanten Pflegediensten versorgt. Insgesamt jedoch ist die Datenlage zur Situation der ambulanten Pflege im Saarland dürftig. Deshalb haben wir zusammen mit ver.di beim Institut für Sozialforschung in Saarbrücken eine Befragung in Auftrag gegeben.

33 Pflegedienste gaben Auskunft zu den bei ihnen nachgefragten Dienstleistungen. Die Ergebnisse hat unser Pflegereferent Andreas Dörr in einer AK-Analyse zusammengefasst.

Zur AK-Analyse: Ergebnisse zur Situation der mobilen Pflege im Saarland (März 2023)

Die Rahmendaten

Die Pflegequote, also der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung, beträgt im Saarland 5,6 Prozent. Ihre Versorgung übernehmen 133 ambulante Pflegedienste mit insgesamt 4.235 Beschäftigten. Im Saarland betreut ein Pflegedienst durchschnittlich 87 Pflegebedürftige, im Bundesdurchschnitt sind es 67 Pflegebedürftige.

Hohe Nachfrage

Die Wartezeiten bei den einzelnen Pflegediensten sind im Wesentlichen bei den hauswirtschaftlichen Leistungen und den Betreuungsleistungen sehr hoch. Eine Erklärung dafür dürfte sein, dass mit der Einführung der neuen Pflegegrade auch der sogenannte Entlastungsbetrag von 125 Euro eingeführt wurde und dieser vermehrt zu einer Nachfrage in diesem Bereich führte.
Die Pflegedienste sind aber mit der Versorgung im Pflegebereich schon hinlänglich gefordert.

Personalsituation

Dass sich die Personalsituation in den nächsten zwei Jahren verschärfen wird, glauben 27 der befragten Dienste, nur sechs glauben, dass die Personalsituation unverändert bleiben wird. Es überrascht nicht, dass keiner der Befragten davon ausging, dass sich die Situation in nächster Zeit entspannen wird. Zudem gaben die Pflegedienste an, Rekrutierungsmaßnahmen wie Werbung über soziale Medien, Präsentation auf Veranstaltungen, Prämien für die Gewinnung neuer Kolleginnen und Kollegen u.a., offenbar nicht wie erhofft wirken.

Die Pflegepotenzialstudie „Ich pflege wieder, wenn…“ hatte herausgearbeitet, unter welchen Bedingungen Pflegende wieder in den Beruf zurückkehren würden. Diese Erkenntnisse lassen sich in gleichem Maße auf die Rekrutierungsproblematik anwenden.

Im Kern wünschen sich die Pflegekräfte eine bessere Bezahlung und verlässliche Arbeitszeiten, mehr Zeit für menschliche Zuwendung, nicht unterbesetzt arbeiten zu müssen und verbindliche Dienstpläne.

AK-Forderungen

  1. Generell gilt aus Sicht der Arbeitskammer: Die Daseinsfürsorge
    gehört in die öffentliche Hand
  2. Für das Saarland muss ein Gesamtkonzept Pflege erstellt werden.
    Dazu braucht es

    • einen saarländischen Krankenhausplan
    • einen Pflegeplan stationäre Pflege
    • einen Pflegeplan ambulante Pflege

AK-Analyse: Ergebnisse zur Situation der mobilen Pflege im Saarland
Weitere Publikationen im Themenportal Pflege der Arbeitskammer

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