Veröffentlicht am 5. Februar 2021

Das Konzept der emotionalen Intelligenz

Das Konzept der emotionalen Intelligenz hat sich in den letzten 25 Jahren stetig weiterentwickelt und gewinnt im Bereich Pflege in den letzten 10 Jahren deutlich mehr an Zugkraft. Man ist sich einig, dass die Integration emotionaler Intelligenz positive Auswirkungen hinsichtlich der Arbeitszufriedenheit, des Arbeitsumfeldes, des Stresslevels hat und sogar Einfluss auf die Qualität der Patientenversorgung nehmen kann.

Aus Datenquellen von CINAHL, PyschINFO, Scopus, EMBASE und ProQuest, mit Schwerpunkt auf unterschiedlichen Artikeln, die in Kanada und den Vereinigten Staaten in den Jahren 1990-2017 veröffentlicht wurden, hat man eine Analyse, die auf Carl Rogers Evolutionärer Konzeptanalyse basiert, durchgeführt. Hier hat sich gezeigt, dass es noch viele Ungereimtheiten in Bezug auf die Beschreibung der emotionalen Intelligenz gibt.

Vier gemeinsame Attribute der emotionalen Intelligenz

Allerdings hat man vier gemeinsame Attribute entdeckt: Selbstbewusstsein, Selbstmanagement, soziales Bewusstsein und Social / Relationship Management. Allein schon diese Eigenschaften erleichtern das emotionale Wohlbefinden unter dem Pflegepersonal und verbessert die Fähigkeit, so zu praktizieren, dass zu Pflegende, Familien und andere Beschäftigte als Berufstätige und Einzelpersonen davon profitieren.

Emotionale Intelligenz ist also ein positiver Verstärker in der ganzheitlichen Pflege.

Es wird aber auch deutlich, dass noch weitere Forschung benötigt wird, um die vorteilhaftesten Möglichkeiten auszuloten, durch die Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen emotionale Intelligenz erlernen können. Eine Möglichkeit, ein Problem zu betrachten, ist zum Beispiel, die eigene Berufspraxis zu reflektieren und Selbstevaluierung mit einzubeziehen. Daraus können sich wichtige Fähigkeiten für das lebenslange Lernen und die berufliche sowie für die persönliche Entwicklung ergeben. Auch das Umfeld, in dem gelernt wird, muss berücksichtigt werden. Es gilt, einen geschützten Raum zu schaffen in dem Auszubildende und sonstige Lernende sich vollständig sicher fühlen, um ihre Gefühle zu erforschen, zu bearbeiten, sowie ihre Meinung zu äußern.

Sozialanalyse ein unverzichtbarer Teil der Pflegearbeit

Der Beitrag der emotionalen Intelligenz in der Pflege steht allerdings noch unter Vorbehalt. Moderne Arbeitsanforderungen stützen sich eher auf die Fähigkeit intelligent zu sein, um den Bedürfnissen der direkten Patienten- und Patientinnenversorgung gerecht zu werden. Jedoch ist die Fähigkeit der Sozialanalyse ein unverzichtbarer Teil der Pflegearbeit. Pflegende versuchen zu verstehen, wie Patienten und Patientinnen sich fühlen und welche Motive und Anliegen sie haben. Pflegepersonen mit einer hohen emotionalen Intelligenz können im Einklang mit ihren Gedanken und Gefühlen arbeiten. Pflegekräfte werden immer wieder mit Situationen konfrontiert, in denen Fähigkeiten gefordert sind, sich in andere Personen hineinzuversetzen. Es ist also mehr als angebracht, zwischenmenschliche Intelligenz in der Pflege zu fördern, um die Beziehungen zum Patienten und zur Patientin zu vertiefen und somit eine ganzheitliche, individuelle Pflege unter Berücksichtigung der persönlichen Bedürfnisse in Gesundheit und Krankheit zu ermöglichen.

Hier geht es zu Teil 1 „Emotionale Intelligenz in der Pflege“


 

Im deutschsprachigen Raum ist es leider noch eine Herausforderung, etwas zum Thema der emotionalen Intelligenz in der Pflege zu finden. Wer sich aber dennoch für das Thema interessiert, kann unter den folgenden ( auch englischsprachigen) Literaturverweisen und Quellenangaben nachlesen:

Literaturangaben:

  • Emotionale Intelligenz in der Gesundheits- und Krankenpflege, Mc Queen an der Universität von Edinburgh im Juni 2003
  • Eine Querschnittsstudie der emotionalen Intelligenz in BachelorStudentinnen und Studenten der Gesundheits- und Krankenpflege von Gerry Benson, Jenny Ploeg, Barbara Brown, an der Faculty of Health Sciences, McMaster University, in Kanada, im Juni 2009
  • Die Auswirkungen der Elemente Führung und Empowerment auf Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger im organisatorischen Aufwand. Spence Laschinger, Heather K.; Finegan, Joan; Wilk, Piotr, in Ontario Kanada, im Mai 2009

Quellen:

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