Veröffentlicht am 12. August 2022

„Der Klimawandel hat ernstzunehmende Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen!“

„Ohne einen gesunden Planeten kann es kein gesundes Leben geben“! Das ist die Kernaussage einer Bekanntmachung deutschsprachiger Ärzteorganisationen bei ihrer 67. Konsultativtagung in Meran. Die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte warnen vor gesundheitlichen Folgen durch den Klimawandel und fordern die Politik zum Handeln auf.“

Wir hatten bereits in unserem Beitrag vom 17. Juni 2022, „Wenn der Sommer zum Problem wird“ auf die Auswirkungen des Klimawandels in der Pflege aufmerksam gemacht. Mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Arbeitsschutz beschäftigt sich auch Heike- Rebecca Nickl, Leiterin AK Referat für Betriebliche Sicherheit und Gesundheitsschutz. In dem heutigen Beitrag könnt ihr nachlesen, wie die Ärzteschaft die Entwicklung einschätzt.

 

Der Klimawandel hat ernstzunehmende Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen

„Ohne einen gesunden Planeten kann es kein gesundes Leben geben“! Das ist die Kernaussage einer Bekanntmachung deutschsprachiger Ärzteorganisationen bei ihrer 67. Konsultativtagung in Meran. Die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte warnen vor gesundheitlichen Folgen durch den Klimawandel und fordern die Politik zum Handeln auf.

Hitzewellen, wie wir sie derzeitig zum wiederholten Male erleben, belasten auch gesunde Menschen, vielmehr jedoch ältere und Vorerkrankte. Auf diese Wetterlagen sind z. B. Krankenhäuser und Pflegeheime nicht vorbereitet. Unter den hohen Temperaturen leiden die Insassen sowie die Pflegekräfte gleichermaßen. Auch die ambulanten Pflegekräfte sind davon betroffen. Nicht alle Einrichtungen stellen klimatisierte Fahrzeuge zur Verfügung und an vielen Einsatzorten ist noch zusätzlich hoher körperlicher Einsatz erforderlich. In den Einrichtungen muss deshalb dringend mehr für den Arbeitsschutz getan werden.

Der Klimawandel birgt die Gefahr zunehmender Extremwetterlagen. Welche gesundheitlichen Gefahren dadurch bestehen hat uns zuletzt die Flutkatastrophe an der Ahr gezeigt. Durch die zerstörte Infrastruktur und getötete Tiere erhöhte sich die Gesundheitsgefährdung durch Krankheitserreger und durch gefährliche Chemikalien aus zerstörten Leitungen und Anlagen.

Seit Jahren berichten die Medien über die Luftverschmutzung in unseren Städten. Menschen, die entlang der großen Verkehrsstraßen leben, leiden unter gesundheitsbelastendem Lärm und unter den Folgen der hohen Feinstaubbelastung durch das Verbrennen fossiler Rohstoffe.

Lt. Erhebungen des Bundesumweltamtes waren 2018 z. B. 7% der Lungenkrebserkrankungen und 11 % der Schlaganfälle auf die Feinstaublasten in der Luft zurückzuführen. Aber es sind insbesondere die Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus betroffen. Diese wohnen häufig in Wohnlagen mit hohem Verkehrsaufkommen und wenig Grünanlagen. Darauf weisen Studien schon seit Jahren hin. Das Auftreten von Krankheiten wie Bronchitis, Lungenentzündung und Nasennebenhöhlenentzündung bei Kindern steht mit einem erhöhten Autoverkehr in benachteiligten Wohnlagen in Zusammenhang.

Aus diesen Gründen ist der Ausstieg aus der fossilen Verbrennung aus Sicht der Ärzteschaft dringend geboten. „Die gesundheitlichen Auswirkungen sind, ohne den Verzicht auf fossile Rohstoffe nicht zu verhindern“, so die Ärzteorganisationen in ihrer Bekanntmachung. Sie mahnen darüber hinaus einen nachhaltigen Lebensstil an.

Wie hoch die gesundheitlichen Gefahren durch den Klimawandel sind, hängt sehr stark von der geografischen Lage und vom Sozialstatus ab. Viele Hungerkatastrophen sind menschengemacht. Die Auswirkungen des Klimawandels wird in den betroffenen Weltregionen noch deutlich gravierendere Folgen haben. Es fehlt immer noch an politischem Willen, unser Wirtschaftsmodel menschengerecht zu gestalten. Dennoch können wir alle dazu beitragen, unsere und die Lebensgrundlagen künftiger Generationen zu er

Interessierte finden hier das komplette Kommuniqué:

Die Vertreter der deutschsprachigen Ärzteorganisationen aus Südtirol, Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg haben auf ihrer 67. Konsultativtagung in Meran das folgende Communiqué verabschiedet:

„Der Klimawandel stellt mit Hitzewellen, Extremwetterereignissen, neuen Infektionskrankheiten und den Folgen der Luftverschmutzung einen medizinischen Notfall dar. Schon seit Jahrzehnten beobachtet die Wissenschaft einen Anstieg der Treibhausgasemissionen und das Überschreiten der sogenannten planetaren Belastbarkeitsgrenzen. Der Klimawandel ist eine ökologische Herausforderung mit erheblichen gesellschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen. Er ist ohne den Verzicht auf fossile Rohstoffe nicht zu verhindern.

Ohne einen gesunden Planeten kann es kein gesundes Leben geben. Wir Ärztinnen und Ärzte sehen es daher als unsere Pflicht an, die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels darzulegen und Gegenmaßnahmen zum Schutz der Gesundheit nicht nur zu fordern, sondern aktiv zu unterstützen. Das Wohlergehen heutiger und zukünftiger Generationen hängt ab von einem nachhaltigen Lebensstil, der Ressourcen schützt und der fortschreitenden Umweltzerstörung Einhalt gebietet. Die Teilnehmer der 67. Konsultativtagung der deutschsprachigen Ärzteorganisationen sprechen sich dafür aus, den Klimaschutz auch in das alltägliche Handeln der ärztlichen Organisationen zu integrieren.

In unserer Verantwortung für die Patientinnen und Patienten wollen wir in unserem unmittelbaren Umfeld einen Beitrag zur Herausforderung durch den Klimawandel leisten. Wir laden die politisch Verantwortlichen ein, uns auf diesem Weg zu unterstützen. Der Gesundheitssektor selbst ist ressourcen- und emissionsintensiv. Er hat daher ein beträchtliches Potenzial, selbst einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, indem er das Gesundheitssystem und damit auch die Rahmenbedingungen für die ärztliche Tätigkeit klimafreundlich gestaltet. Dazu müssen sowohl ausreichende personelle als auch finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Wir werden die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zudem adäquat in die Aus-, Weiter und Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten integrieren .“

(Quelle: Kommuniqué der deutschsprachigen Ärzteorganisationen)

 

Wir möchten uns abschließend, mit diesem Beitrag, in die Sommerpause vom 19.08.2022 bis 02.09.2022 verabschieden.

Wir wünschen unseren Leserrinnen und Lesern erholsame Urlaubstage, kommen Sie gut durch die Hitze und bleiben Sie gesund!

 

Viele Grüße aus dem Referat Pflege

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