Pflegelotsen – Innerbetriebliche Beratung für Arbeitnehmer
Vor Kurzem haben wir in unserem Beitrag „Was tun im Pflegefall? – Ein Leitfaden für die ersten 10 Tage“ das AK-Faltblatt Pflegefall akut vorgestellt. Als erste Orientierung für Betroffene gibt es einen kurzen Überblick darüber, welche Maßnahmen in den ersten 10 Tagen einer akut aufgetretenen Pflegesituation eingeleitet werden können.
Persönliche Beratung und Unterstützung erhalten pflegende Angehörige derzeit vor allem bei den Pflegestützpunkten im Saarland, deren Telefonnummern ebenfalls in dem Faltblatt zu finden sind.
Aber auch Arbeitgeber haben die Möglichkeit, für betroffene Mitarbeiter eine zentrale Anlaufstelle innerhalb des Unternehmens zu schaffen. Diese sogenannten betrieblichen Pflegelotsen sind Vertrauenspersonen, die ihren Kollegen/-innen mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn diese plötzlich mit der Pflege eines Angehörigen konfrontiert werden oder sich bereits im Vorfeld über das Thema informieren möchten.
Aufgaben und Qualifizierung
Der Pflegelotse hilft bei der ersten Orientierung, informiert über innerbetriebliche Regelungen und Maßnahmen, rechtliche Rahmenbedingungen sowie externe Unterstützungsangebote. Auch während der Pflegezeit steht er als Ansprechpartner zur Verfügung. Als Vertrauensperson unterliegt der Pflegelotse der Schweigepflicht.
Die Ausbildung zum betrieblichen Pflegelotsen wird bundesweit von unterschiedlichen Anbietern durchgeführt und dauert in der Regel zwischen zwei Tagen und einer Woche. Dementsprechend variieren auch die Kosten. Es gibt jedoch eine bundesweit einheitliche Zertifizierung, auf die Interessierte achten sollten.
Im Saarland wird die Ausbildung von der saarland.innovation&standort e.V. (saaris) angeboten. Informationen zu Terminen, Inhalten und Kosten erhalten Interessierte direkt bei saaris.